Simbabwe im Jahr 2013...
Dies war seit 2009 nun meine vierte Reise in das
Land von „Bob“ – alias Robert Mugabe - und ich – eine allein reisende Frau Ende
40 - finde es ist an der Zeit, endlich mal positiv über Simbabwe als
Urlaubsland zu berichten.
Denkmal in Harare (Foto: Maike Bieber)
Die Medienberichte sorgen immer wieder dafür, dass
Menschen aus Europa das Land als Urlaubsdestination meiden. Diejenigen, die
sich aber "überwinden" in Simbabwe einen Urlaub zu buchen, sind dann
regelmäßig perplex darüber, wie positiv, sicher und unkompliziert sich
Land und Leute präsentieren.
Im Verhältnis zu anderen Ländern wie Südafrika und
Ostafrika kann man Simbabwe durchaus als sicheres Reiseland bezeichnen.
Wer in den anderen erwähnten Ländern schon gereist ist, wird dies bei Ankunft
in Simbabwe sofort spüren. Die Menschen sind unglaublich freundlich und
hilfsbereit. Abgesehen von den Wachleuten neben Geldautomaten, sieht man keine
bewaffneten Securities in den Straßen und schon gar nicht in Einkaufszentren,
wie ich das in Kenia und Süd-Afrika gewohnt bin.
Dies bedeutet natürlich auf keinen Fall, dass man
alle Vorsicht über Bord schmeißen darf. Insbesondere in der Touristenhochburg
Victoria Falls blüht auch die Kriminalität und aufdringliche Straßenhändler
versuchen ihre Ware, zum Teil sehr aufdringlich, an Mann und Frau zu bringen; was
mich schon mal dazu bringt laut und rüde zu werden. Aber es kann auch zu lustigen Situationen komme, so z.B.
als in Vic. Falls vor dem Main Camp, in dem ich drei Nächte ein Zelt
gebucht hatte, immer der gleiche junge Straßenhändler wartete und wir uns
letztlich schon jedes Mal grüßten und anfingen zu scherzen, als er zum X’ten
Mal sein Sprüchlein aufsagte und ich zum X‘ten Mal lächelnd und freundlich
abwinkte.
Die politische Situation in Simbabwe ist sicherlich
als schwierig zu bezeichnen und es gibt Menschen, die aus politischen Gründen Simbabwe
als Reiseland meiden. Man sollte darüber aber nicht vergessen, dass neben der
Landwirtschaft in Simbabwe, vor allem der Tourismus viele Arbeitsstellen schaffte
und gerade durch die Reisewarnungen in den letzten 10 Jahre zahlreiche Menschen
ihren Job in dieser Branche verloren haben. Ganze Familien wurden dadurch in
Armut getrieben oder sind in Nachbarländer ausgewandert.
Typische Felsformation in Simbabwe (Foto: Maike Bieber)
Die Flucht und Auswanderung vieler Einwohner hat
heute zur Folge, dass man bei Fahrten über Land Simbabwe als
"menschenleer" empfindet - ganz im Gegensatz zu ostafrikanischen
Ländern.
Wer mit einem Reiseanbieter eine Safari in Simbabwe
bucht, wird auf keinen Fall enttäuscht. Das Land bietet sich aber auch und
gerade wegen der geringen Kriminalitätsrate für Individualreisende geradezu an.
Menschen, die gern auf eigene Faust ein Land erkunden und teilweise oder gänzlich
auf Buchungen mit Reiseveranstaltern verzichten, sind hier erstaunlich gut aufgehoben.
Mit dem Mietwagen unterwegs
Mietwagen sind zurzeit noch verhältnismäßig
teuer, aber es lohnt sich in Simbabwe auf eigene Faust unterwegs zu sein und
wenn es nur für ein paar Tage ist – zum Beispiel als Abschluss nach einer
organisierten Safari. Aber Achtung:
es herrscht Linksverkehr!
In den
Städten ist auch in der Rush-hours das Verkehrsaufkommen relativ übersichtlich
und auf den breiten Straßen verteilt sich der Verkehr gut. Umsichtiges Fahren ist trotzdem ratsam, nicht nur weil Linksverkehr herrscht, auch die
Ampelanlagen funktionieren nur an wenigen Kreuzungen. Doch frei nach dem Motto
„bist Du in Rom, verhalte Dich wie ein Römer“ – kommt man gut voran. Ampeln
heißen in Simbabwe übrigens „Robots“ und nicht „trafic lights“.
Vertrackt sind die Einbahnstraßen im Zentrum von Harare. Da kann man schon mehrfach im Karree fahren, bis man am gewünschten Ziel ankommt. Tip: Bei der Autovermietung unbedingt nach einem Stadtplan fragen, dann kommt man gut rum und gut an. Nicht unbedingt auf das Smartphone mit dem Navi verlassen! Internet kann schon mal ausfallen!
Vertrackt sind die Einbahnstraßen im Zentrum von Harare. Da kann man schon mehrfach im Karree fahren, bis man am gewünschten Ziel ankommt. Tip: Bei der Autovermietung unbedingt nach einem Stadtplan fragen, dann kommt man gut rum und gut an. Nicht unbedingt auf das Smartphone mit dem Navi verlassen! Internet kann schon mal ausfallen!
Innenstadt von Harare (Foto: Maike Bieber)
Der Zustand der
Landstraßen in Simbabwe ist erfreulich gut - natürlich gibt es
Streckenabschnitte mit sehr tiefen und gefährlichen Schlaglöchern, zu schnelles
Fahren ist also nicht ratsam - das gilt auch in der Stadt. Auch sollte man sich bei abgelegenen Straßen
vorher erkundigen, ob und mit was für einem Auto die Strecke befahrbar ist. Im
Großen und Ganzen ist das Reisen über Land auch wegen des geringen
Verkehrsaufkommens sehr angenehm.
Simbabwe hat
2009 einen Straßenzoll eingeführt und als Autofahrer sollte man ausreichend
Ein-Dollarscheine bei sich führen, dann geht es sehr zügig durch die
Zollgates.
Ein wenig schwierig ist die Orientierung anhand von Straßenschildern.
Anders als in Ostafrika wo Straßenschilder sich zwischen aufdringlichen
Werbeplakaten behaupten müssen und deshalb übersehen werden, sind die Straßenschilder
in Simbabwe alle besonders gut „getarnt“ - in hell grüner Farbe kommen sie daher und je
nach Jahreszeit verbergen sie sich hinter sehr hohem Gras – Aufmerksamkeit ist also
geboten, sonst verpasst man schon mal die Abzweigung.
Straßen in den Eastern Highlands (Foto: Maike Bieber)
Hat man sich
verfahren helfen oft ungewöhnliche Aktionen. Als ich auf dem Weg nach Norden
die Abzweigung nach Nordwesten verpasst und stattdessen eine ganze Stunde
fröhlich Richtung Nordosten weiterfuhr, war es schon ein wenig zu spät, die
ganze Strecke zurückzufahren. Ich entschied mich also eine Abkürzung über eine
Nebenstrecke zu nehmen. Die Straßenkarte wurde hier jedoch undeutlich und die
Straßenschilder waren auf dieser Strecke mehr als rar. Kurzer Hand fragte ich
eine Frau, die zu Fuß in die gleiche Richtung ging, in die ich fuhr und bot ihr
an, mit mir bis zur nächsten Stadt zu fahren, um mir den Weg zu zeigen. Völlig
verunsichert und irritiert nahm sie mein Angebot an.
Kurz vor dem Ziel machte sie mir in gebrochenem Englisch klar, dass sie nicht wüsste, wie ich nach Durchqueren der Kleinstadt weiterfahren müsste – so luden wir kurzer Hand noch ein junger Pärchen in mein Auto. Die beiden wollten eigentlich auch nur ins Ortszentrum, aber der junge Mann sagte, er würde mir den Weg zeigen. So setzte ich die beiden Damen in dem Örtchen ab und der Mann fuhr mit mir bis zu der Stelle, an der ich auf die Route abbiegen konnte, die ich ursprünglich verpasst hatte. Hier könne ich ihn absetzen und meinen Weg fortsetzen, sagte er. Ich fragte etwas verwirrt, wie er denn zurück in die Stadt käme… Das wäre schon in Ordnung meinte er, er hätte mir gern geholfen … Völlig sprachlos setzte ich meinen Weg fort – ich war so dermaßen überrascht, dass ich total vergaß, ihm ein Trinkgeld zu geben… Das tut mir heute noch leid!
Kurz vor dem Ziel machte sie mir in gebrochenem Englisch klar, dass sie nicht wüsste, wie ich nach Durchqueren der Kleinstadt weiterfahren müsste – so luden wir kurzer Hand noch ein junger Pärchen in mein Auto. Die beiden wollten eigentlich auch nur ins Ortszentrum, aber der junge Mann sagte, er würde mir den Weg zeigen. So setzte ich die beiden Damen in dem Örtchen ab und der Mann fuhr mit mir bis zu der Stelle, an der ich auf die Route abbiegen konnte, die ich ursprünglich verpasst hatte. Hier könne ich ihn absetzen und meinen Weg fortsetzen, sagte er. Ich fragte etwas verwirrt, wie er denn zurück in die Stadt käme… Das wäre schon in Ordnung meinte er, er hätte mir gern geholfen … Völlig sprachlos setzte ich meinen Weg fort – ich war so dermaßen überrascht, dass ich total vergaß, ihm ein Trinkgeld zu geben… Das tut mir heute noch leid!
Landschaft nördlich von Harare (Foto: Maike Bieber)
Die häufigen
Polizeikontrollen brauchen den Reisenden nicht zu irritieren. Man kontrolliert
weitgehend LKW's und Minibusse. Wird man jedoch angehalten, sind die Beamten in
der Regel sehr freundlich, kontrollieren den (internationalen) Führerschein
gemeinsam mit dem Reisepass sowie die Zulassungsplakette in der Frontscheibe
des Mietwagens, vielleicht fragt man noch nach dem woher und wohin, aber das
war es auch schon. Anders als in anderen Ländern Afrikas wird man hier nicht
genötigt, eine kleine Geldsumme zu hinterlassen für irgendein erfundenes
'Vergehen' oder einfach nur deshalb, weil man 'reicher' Europäer ist.
Bei Einbruch
der Dunkelheit ist es allerdings ratsam keine Fahrten über Land zu planen. Dies
gilt weniger wegen Überfällen, als vielmehr unbeleuchteten Fahrzeugen, die auf
den Straßen unterwegs sein können und die zur Gefahr für Leib und Leben werden.
Welcher Fahrzeugtyp ist empfohlen?
Wer in den Nationalparks selbst fahren möchte, sollte sich im Vorfeld erkundigen in welchen Parks ein Geländefahrzeug unbedingt erforderlich ist. Detaillierte Informationen zu allen Parks findet man unter: www.zimparks.org.
Wer in den Nationalparks selbst fahren möchte, sollte sich im Vorfeld erkundigen in welchen Parks ein Geländefahrzeug unbedingt erforderlich ist. Detaillierte Informationen zu allen Parks findet man unter: www.zimparks.org.
Unterkünfte für Individualreisende
Vor Ankunft
in Zimbabwe ist es ratsam, sich für die erste und ggf. zweite Nacht schon von
Deutschland aus eine Unterkunft zu buchen. Sowohl in Harare als auch in
Bulawayo oder Victoria Falls gibt es Hotel, Gästehäuser und Backpacker-Unterkünfte
für jeden Geldbeutel, die man per E-Mail schon von Deutschland aus buchen kann
– wenn auf die E-Mail keine Antwort kommt, dann hilft ein Anruf (!) und alles ist
gut.
Zelten in Umfurudzi (oben) und Zelten im Botanical Reserve in Bvumba (unten)
Fotos: Maike Bieber
Alle
Parks bieten öffentliche Camp-Sites an. Auf diesen großzügig
angelegten Plätzen kann man entweder sein eigenes Zelt aufschlagen oder auch kleine
Chalets mit 4 – 6 Schlafplätzen mieten, manchmal auch eine „Basha“ –
strohgedeckte Holzhütten für 2 Personen. Fährt man spontan und hat sich noch
nicht über das Camp informiert, sollte das eigene Zelt unbedingt im Gepäck
sein. Für Camper finden sich pro Zeltplatz fest installierte Feuerstellen, die
zum eigenen „Brai“, also zum Grillen einladen. Feuerholz wird gegen ein kleines
Entgelt zur Verfügung gestellt.
Die
sanitären Anlagen dieser oftmals alten Campingplätze sind zwar oft alt, aber
ausnehmend sauber, sowie mit Spültoiletten und fließend kalt/warmen Wasser in Duschen
ausgestattet. Warmes Wasser gibt es in der Regel am Abend, dann wird ein Feuer unter den Wassertanks entzündet.
In
der Regel kann man vor Ort auch Ranger für Gamedrives oder auch Busch-Walks
buchen.
Hier unser Ranger in Umfurudzi (Foto: Maike Bieber) …
mit ihm sind wir SIEBEN Stunden (!) durch den Busch
gelaufen… es wären auch locker 8 oder 9 Stunden geworden, wenn ich nicht
irgendwann kapituliert hätte …
Safaris und Sehenswertes in Simbabwe
Darüber
werde ich später berichten!
Elefant am Sambesi (Foto: Maike Bieber)
Über die
Autorin:
Mein Name
ist Maike Bieber. Ich verbrachte im Jahr 2009 insgesamt 11 Monate in Tansania,
Kenia, Simbabwe, Sambia und Südafrika. In der Zeit war ich 2,5 Monate als Voluntärin
in Simbabwe, trainierte dort 4 Wochen die Pferde eines Reitsafari Unternehmens,
verbrachte 4 Wochen auf einer Farm im Low Velt mit Elefanten und lernte auf
einer Kanusafari auf dem Sambesi meinen späteren Freund kennen. Seit dem komme
ich immer wieder zurück nach Simbabwe.
Seit 2011
unterstütze ich meinen Freund Bono Lunga beim Aufbau seines Safariunternehmens.
Das Unternehmen bietet in erster Linie Kanu- und Walking Safaris auf dem
Sambesi an.
Bono Lunga und Maike Bieber auf einer Kanutour auf dem Sambsi (Foto: A. Kulblik)