Samstag, 3. Februar 2018

Autorepatarur in Moshi - Tansania - 28.02.2009

03. Februar 2018 - Gerade fand ich einen Teil meines alten Reisetagebuches - ich musste bei der ein oder anderen Geschichte herzlich lachen - wurde aber auch nachdenklich...

"28.02.2009: So, jetzt sitze ich hier auf dem örtlichen KFZ-Werkhof in Moshi, und das stelle man sich wie folgt vor: Man biegt auf einen großen Platz ein, der aussieht wie ein Autofriedhof. Ich mache große Augen und ich fragte mich, ob Lazo seinen Jungs erlaubt hatte, den Wagen zu verschrotten. 

Die Makoa Jungs palaverten etwas rum und dann stellten wir den Pajero irgendwo in eine Lücke zwischen die anderen "Schrottautos". 
Aber nach dem ich eine Weile das Treiben auf dem Schrottplatz beobachtet hatte, stellte ich fest, dass hier ein Autoschrauber neben dem anderen seine "Werkstatt" hatte - also jeder hatte einen Platz so groß wie zwei PKW Stellplätze - das wars! 
Drumrum türmten sich alte/neue Reifen, Auto(ersatz)-teile und Werkzeuge. 
Man suchte sich also eine "Werkstatt", die das vermutete Problem reparieren könnte, verhandelt den Preis und schon wuseln 4 bis 5 Männer um den Wagen und reparieren was das Zeug hält.
Die Lösungen sind manchmal etwas unkonventionell - aber so lange es funktioniert ...

Später erfuhr ich, dass dieser Hof ein Projekt ist, um jungen Leuten eine Ausbildung und eine Arbeit zu geben - UPS - Ich habe mich selbst bei einem Vorurteil ertappt, hatte ich vorher etwas abschätzig darauf geschaut bekommt mit diesem Wissen das Ganze ein ganz anderes Licht für mich, - warum eigentlich? Nur weil bei uns Werkstätten anders organisiert sind? Wie dumm von mir - ist doch egal wie der Wagen repariert wird - Hauptsache er läuft hinterher wieder und die Mechaniker werden bezahlt und können davon ihr Leben finanzieren."

Samstag 03.02.2018
Ich war am 28.02.2009 gerade mal 4 Wochen in Tansania und offensichtlich mit einem Haufen Vorurteile angereist .... In den folgenden Monaten, sollte ich lernen mich von Vorurteilen zu lösen; und ich lernte Demut vor Dingen, über die ich früher schon mal hochmütig die Nase rümpft. Und ich lernte dass genau diese Dinge unheimlich viel Spaß machen können und das Leben so unendlich bereichern.

Heute sitze ich wieder in good old Germany und merke, dass ich schon wieder viel zu lange hier bin - Afrika ruft ...



 

Dienstag, 2. Januar 2018

III. Zimbabwe 2009 - Reiten im Hwange Nationalpark



Hwange – Elefanten, schnelle Ritte und schlafen unter freiem Himmel


Nach Siya Lima ging es nach Harare, eine Reitsafari in Hwange Nationalpark vorbereiten. An der ich zum verguenstigen Preis als Gast teilnehmen konnte.

Na das war der absolute Knaller – reiterlich kam ich da fast an meine Grenzen, vor allem weil wir eine Gruppe mit Profis waren. Eine professionelle Berufsjagdreiterin aus England mit ihrer Bereiterin, zwei Freundinnen von Janine, die die Safari schon 2 mal mitgemacht hatten und Sean, der Pferdefluesterer aus Zimbabwe. Eine tolle Truppe.


Fantastisches Reitgelände im Hwange Nationalpark
Bushriders

Wir schliefen drei Naechte in Zelten und zwei Naechte OHNE Zelt – einfach so im Busch!!! Alle in einer Reihe nebeneinander. Aber wir brauchten uns nicht zu fürchten an jedem Ende des Matratzenlagers schlief ein Mann - die Mädels in der Mitte. Das Lager war zudem von einer Stromlitze wie eine Pferdeweide umspannt. Löwen bitte draußen bleiben.

Der Morgen danach
In dieser Nacht starb etwas ganz in unserer Nähe - dachten wir! Geräusche aus einem Gruselfilm hätte nicht gruseliger sein können. Aber es waren wohl nur Hyänen, die sich einen heftigen Streit lieferten ... vielleicht war vorher doch was gestorben...? 
Egal wir freuten uns auf frischen Kaffee vom Feuer.
Gut sortierte Safariküche

 
Hwange ist bekannt für die großen Elefantenherden

Having a brai (Grillen nach Art der Zimbos)

Splish-Splash - wir nehmen ein Bad


Ich teilte auf Safari mit Sean ein Zelt und wir hatten richtig viel Spass. Einmal weil er im Schlaf sprach und ich mich zunaechst mit ihm unterhalten habe bevor ich bemerkte, dass er schlaeft, dann lacht er im Schlaf ueber irgendwas und ansonsten schnarcht er fuerchterlich. 
In der Nacht als der Loewe unweit des Camps rief und das Camp umrundete hatten wir beide wahrscheinlich ziemlich Angst, weil unser Zelt etwas abseits von den anderen stand und was macht man, um die Angst zu mildern – Richtig (!) man erzaehlt sich Gruselgeschichten aus dem afrikanischen Busch!!!
Es war koestlich, wir haben Traenen gelacht und weg war die Angst. Am nächsten Tag fanden wir die Löwenspur, die dicht am Camp vorbeiführte. 


Sean ist ein gutaussehende junger Mann und als er an einem reitfreien Nachmittag nur mit einem Sarong um die Hueften, Bauchnabelpiercing und freiem Oberkoerper aus dem Zelt trat, war ich mir sicher, dass alle anderen Ladys mich darum beneideten, dass ausgerechnet ich mit so einem Leckerbissen ein Zelt teilte. Was sie nicht wussten: Er ist schwul! Ich habe es nicht verraten. Der Genießer schweigt!
Pool von Sima Lisa im Jahr 2009
Die 5 Star Lodge ist später komplett renoviert worden und heute noch schöner

Die letzte Nacht verbrachten wir in dem Luxus Camp 'Sima Lisa' in dem die Elefanten vom Swimmingpool Beschlag genommen hatten. Waehrend wir am Pool sassen liessen sich zwei grosse maechtige Bullen keine 2 m entfernt von uns das kuehle Nass schmecken. Und die Herren der Truppe hatten natürlich nichts besseres zu tun als baden zu gehen ...


Nach der Safari hatte ich die Moeglichkeit nach Victoarifalls zu fahren und dort 4 Tage zu verbringen. Das ließ ich mir natürlich nicht 2x sagen.